
das schiffswrack dimitrios bei valtaki







Tag 11: Schön langsam verlassen wir das Mani Gebiet mit seinen typischen Wohntürmen. Es wird bunter und bald auch "typisch" griechisch mit dem Klischee blau/weiß. Über Gythio und Valtaki mit dem Schiffswrack Dimitrios (soll angeblich ein Schmugglerschiff gewesen sein das hier an die Küste getrieben wurde) fahren wir ins Landesinnere nach Vrontamas, wo wir nahe des Palaimonastiro einen exzellenten Übernachtungsplatz finden.
In Gythio kommen wir zu einer Veranstaltung, leider wissen wir nicht um was es dabei geht. Die Trachten und Uniformen der Beteiligten sind jedenfalls den Aufenthalt wert.
Gythio ist eine malerische Hafenstadt mit etwa 7.000 Einwohnern und bietet eine Fülle an Fotomotiven für den Griechenlandfan. Etwas ausserhalb der Stadt liegt am Valtaki Beach ein weiteres Motiv, die gestrandete Dimitrios.
Auch hier finden sich unzählige Blumen, ein paar davon wollen wir euch zeigen.
Palaiomonastiro Vrontamas. War erstaunlicherweise gar nicht so leicht zu finden, weil google maps hier verrückt spielt. Schließlich haben wir es doch geschafft. Wir machen einen kurzen Spaziergang zur alten Klosteranlage aus dem 13. Jahrhundert. Gelegen an einer steilen Klippe an der Westseite des Flusses Evrotas in Lakonien.
Tag 12: Um es gleich vorweg zu nehmen, wieder ein Tag mit unglaublichen Eindrücken bei herrlichstem Wetter. Von Vrontamas über Skala ganz in den Süden des dritten Fingers des Peloponnes. Von Pounta dann mit der Fähre nach Elafonisos mit seinem gleichnamigen Hauptort und runter zum Paralia Simos. Orchideenwanderung auf den höchstgelegenen Inselberg, dem Vardia. Davon gibt es einen separaten Wanderbericht unter "Wandern und Natur". Kurz zusammengefasst, ein Tag ganz unter dem Motto: Hellas wie es leibt und lebt!
Wir stehen am Hafen von Pounta und warten auf die Fähre nach Elafonisos, eine der Ionischen Inseln. Es ist eine recht kleine, überschaubare Insel und dennoch für uns eines der lohnenswertesten Ziele am Peloponnes. Ein wunderschöner Ort, ein Strand wie aus dem Bilderbuch, ein kleiner Berg mit grandioser Rundsicht, Natur pur wohin man blickt. Auch wenn man ab und zu andere Camper sieht, es geht außerhalb der Hochsaison hier recht beschaulich zu.
Tag 13: Den Vormittag verbringen wir mit der Wanderung eines kleinen Hügels mit Blick über die Simosbucht. Anschließend fahren wir quer durch die Insel nach Norden, vorbei an atemberaubend schönen Olivenhainen mit ihrer Blütenpracht. Mit der Fähre setzen wir die 500m Strecke über und weiter zu unserem Appartment bei Magganos. Den nahen Strand nützen wir für ein recht erfrischendes Bad. Unsere Vermieter sind ausgesprochen liebenswürdige Leute, Ursula darf dann auch noch die Jungschafe mit der Milchflasche füttern.
Tag 14: Von unserem Quartier weiter südöstlich über Neapoli und Agios Nikolaos in den gleichnamigen Geopark und Petrified Forest. Wir inspizieren das interessante Gelände am Meer ausgiebig, ehe wir auf der recht holprigen Piste bis kurz vor einem Parkplatz weiterfahren um eine Wanderung zum Moni Agias Irini (kleines beaufsichtigtes Kloster) unternehmen. Diese Wanderung zeigen wir euch wie gewohnt unter "Wandern und Natur".
Der Geopark von Agios Nikolaos ist ein Naturphänomen, dass in dieser Form in Europa einzigartig ist. Man findet an diesem Küstenabschnitt diverse Fossilien, Muscheln, Mollusken. Enstanden vor ca 2-3 Millionen Jahren, zudem noch der Petrified Forest, die versteinerten Bäume. Palmen, Koniferen und Hartholzstämme wurden durch verschiedene Naturphänomene versteinert und bedingt durch den Anstieg des Meeresspiegels wieder verkalkt. Der Eintritt in den Geopark ist übrigens frei und bei entsprechenden Bedingungen könnte man hier auch wunderbar baden.
Tag 15: Wenn man von Magganos nach Xifoupolis fährt und vorher nach Velanidia und zur Kastania Cave will, dann kann man das nur als ordentlichen Umweg bezeichnen. Doch beide dieser Orte sind mehr als sehenswert und lohnen den Abstecher. Velanidia ist ein byzantinisches Fischerdorf, terrassenförmig am Rand des Parnon Gebirges angelegt und nur über eine einzige Bergstraße erreichbar. Es wäre auch ein herrlicher Platz mit einigen Wandermöglichkeiten. Leider ist es heute kalt, windig und regnerisch.
In der Folge besuchen wir die Kastania Cave, in der schönen Höhle können wir leider nur ein paar verdeckte Fotos machen. Nachdem wir keinen wirklich guten Übernachtungsplatz finden buchen wir ein Appartment in Xifoupolis, zu unserer Freude wird eingeheizt.
Tag 16: Die Fahrt von Xifoupolis nach Leonidio ist an sich nicht übermäßig lang. Wenn man jedoch noch eine lange Wanderroute mit Stadtbesichtigung unterbringen will und sich dann obendrein noch verfährt, dann rinnt die Zeit davon. Monemvasia hat eine sehr bewegte Vergangenheit obwohl es als Festungsstadt lange Zeit kaum einzunehmen war. In den Glanzzeiten lebten innerhalb der Stadtmauern bis zu 25.000 Menschen, im Laufe der Jahrhunderte reduzierte sich allerdings der Einwohnerstand bis auf 32 Personen (1971). Heute ist das byzantinische Monemvasia nicht nur eine wunderschöne Festungsstadt (die Oberstadt wird übrigens seit 1920 nicht mehr bewohnt), sondern ein besonders für Athener beliebtes Wochenenddomizil und viele der Gebäude der Unterstadt werden bzw. wurden bereits renoviert und geben der Stadt ihr unvergleichliches Aussehen.
Bei Ankunft in Leonidio entscheiden wir uns noch die etwas ruppige Bergstraße zur Monastery of Sintza hinauf zu fahren. Für eine Innenbesichtigung ist es zwar schon zu spät, aber auch von außen ist diese Klosteranlage sehr sehenswert.
Tag 17: Leonidi ist ein exzellentes Klettergebiet. Nun hat es wieder einmal fast bis auf Meereshöhe geschneit und es ist saukalt. Wir erkunden erstmal das Kloster Moni Elonis, das aber von außen mehr hergibt als innen.
Geplant hätten wir ja in Leonidi die eine oder andere Wanderung zu unternehmen, dafür ist es uns aber selbst an der Küste zu unwirtlich. Der eiskalte Wind und die derzeitigen Temperaturen um den Gefrierpunkt lassen keine Begeisterung aufkommen. Wir wollen uns zumindest ein wenig die Füße vertreten, so erkunden wir ein kurzes Stück eines Wanderwegs, sowie die Kletterfelsen nahe dem Kloster.
Weiter an der Küste bis nach Nafplio am Argolischen Golf. Nafplio hat wie viele Städte in Griechenland eine sehr bewegte Vergangenheit, davon zeugen allein drei Befestigungsanlagen. Akronauplia, Palamidi und die Bourtzi-Festung auf einer kleinen Insel in der Hafeneinfahrt. Letztere war Wohnort des Henkers und Gefängnis gleichermassen. Wir werden die Stadt ausgiebig erkunden, wobei es vor allem die fast 1.000 Stufen zur Burg Palamidi in sich haben. Die Anlage selbst ist bereits geschlossen, dennoch lohnt der Aufstieg aufgrund der schönen Aussicht. Akronauplia ist allein schon wegen der vielen blühenden Blumen im Frühjahr eine Empfehlung. Aber nicht nur die Festungsanlagen, auch die Stadt selbst ist sehenswert. Essen kann man in Nafplio ebenfalls ausgezeichnet.
Wanderung zu den Burganlagen, lediglich Bourtzi ist - wenn überhaupt - nur übers Wasser erreichbar. PS: wer - aus welchen Gründen auch immer - nicht zu Fuß zu den Festungen kommen kann, der kann auch ein Fahrzeug benützen. Schöner und intensiver wird man es aber per pedes erleben. Bei gutem Wetter könnte man auch zu Fuss oder mit dem Bike dem Palamidi Path an der Küste entlang folgen. Dieser führt zu wunderschönen Stränden oder auch zu Klettergebieten im Osten der Festung Palamidi. Auch von dort könnte man zur Burg gelangen und Schwimmen, Wandern (oder Biken), Klettern und Kultur verbinden.
Tag 18: Wir wollen ins Landesinnere nach Dimitsana und Stemnitsa. Deshalb fahren wir noch am Vortag von Nafplio bis vor ein kleines Dorf namens Galati, wo wir übernachten. Doch das wird gleich zweifach für uns eine - wie man in Österreich sagt - Watschn. Zum einen werden wir mitten in der Nacht plötzlich aufgeweckt. Ein Grundbesitzer hat offenbar die Polizei geholt, die unsere Daten aufnimmt, dann dürfen wir weiterschlafen. Am Straßenrand einer ganz kleinen Straße weitab einer Siedlung, ohne jemand zu behindern, auch auf keiner Grünfläche oder Zufahrt. Naja.... Am Morgen geht´s weiter, wir suchen uns zum Frühstück einen anderen Platz, gemütlich ist es aufgrund der Kälte nicht. In einem Dorf wird die Straße schmäler und noch kurviger und erste Schneeflecken lassen uns Böses erahnen. Wir haben zwar Winterreifen am Auto, aber als in einer Kurve gleich zweimal große vereiste Flächen auftauchen haben wir genug. Planänderung! Vorsichtig über das Eis zurück, neues Ziel: Argos mit der Burganlage Larissa. Davon nun einige Impresssionen.
Am Weg von Nafplio nach Kranidi gibt es ein unscheinbares Dorf, Didyma. Hier befinden sich zwei Dolinen, die durch Einsturz von Karsthöhlen in grauer Vorzeit entstanden sind. Die größere der beiden Dolinen, Megalia Spilia werden wir besuchen. Imponierend ist die Größe der Doline mit einem Durchmesser von etwa 100 Metern, ansonsten ist es nicht sonderlich aufregend. Viel mehr begeistern uns seltene Schachblumen am Weg zur Doline.
Von Didyma weiter nach Kranidi und die Südküste entlang nach Galatas. Netter Ort mit schönem Blick auf Poros. Den Abstecher zur Devils Bridge bei Troizen kann man sich getrost ersparen, da gibt es nicht wirklich was Interessantes zu sehen, zudem schlechte Piste dorthin. Wir erreichen Methana, den leider sehr heruntergekommenen Hauptort der gleichnamigen Halbinsel, zumindest die nicht ganz so teuren Unterkünfte auf Methana dürften sich wohl diesem für Griechenland eher untypischen Standard angepasst haben. Wir freuen uns trotzdem auf einen schönen Aufenthalt auf Methana.
Tag 19: Das Wetter ist nicht so beständig wie wir es uns wünschen würden und wir überlegen hin und her ob wir eine Wanderung riskieren können. Vorerst wollen wir aber noch in den Genuss eines Kohlensäurebades in Pausanias nahe Agios Nikolaos kommen. Die Enttäuschung ist groß, kein Wasser! Also weiter ins Innere der Halbinsel. In einer Kurve finden wir Wanderschilder, leider nur kyrillisch. Aber da diese in den Wald hineinführen entscheiden wir uns an der Stelle für eine Wanderung, auch wenn wir nicht wissen wohin es geht. Eine gute Entscheidung - unter "Wandern und Natur" findet ihr den Wanderbericht.
Tag 20: Methana ist eine Wander-Halbinsel mit vielen Kilometern ausgezeichneter Wanderwege. Was aber nicht heißt, dass diese Pfade nicht auch sehr anspruchsvoll sein können. Wir haben eine Route ausgewählt, die nicht gerade unter 08/15 fällt - wie gewohnt könnt ihr die Tour, die uns von Kameni Chora zur Krasopanagia führt unter "Wandern und Natur" nachlesen. Wir haben auf dem Weg dorthin und weiter über Vathy zur Landbrücke bei Favierou ein paar Bilder mitgebracht.
Tag 21: Wir verlassen nun Methana und fahren entlang der Ostküste über Epidauros nach Isthmia und weiter Richtung Ireon Lake. Herrliche Landschaft und perfektes Wetter, auch zum Wandern. Das große Theater in Epidauros lassen wir aber links liegen, statt dessen begnügen wir uns mit der kleinen Version eines antiken Theaters im Ortsteil Archaia Epidauros und streifen durch die wunderschönen Blumenwiesen. Für eingefleischte Liebhaber archäologischer Stätten wahrscheinlich unverständlich, aber wir sind halt lieber in der Natur und erfreuen uns der vielen Blumen und Insekten.
Spaziergang am Kanal von Korinth, das wollten wir immer schon mal sehen. Leider ist der Übergang vom Saronischen Meer zum Golf von Korinth - wie auf einem Foto gut sichtbar - zur Zeit bis auf Weiteres nicht zu befahren. Wegen zahlreicher Erdrutsche wurde der ca. 130 Jahre alte Kanal, der den Schiffen etwa 400 km Umweg erspart, immer wieder unpassierbar. Er wird nun saniert, sehr große Schiffe müssen ohnehin rundum fahren. Trotzdem sehr eindrucksvoll! Über die Brücke gelangen wir in den Ostteil des Peloponnes. Durch Loutraki und Perachora, die zur Provinz Korinth gehören geht´s zum wunderschönen See Ireon Lake, der einen schmalen Meerzugang besitzt. am späten Nachmittag besteigen wir noch den Klitsikas und kommen bereits bei Dunkelheit zum See zurück (Bericht unter "Wandern und Natur"), wir finden einen wunderschönen Übernachtungsplatz auf der Landenge zwischen See und Meer.
Tag 22: Es ist nicht weit zum Cape Ireon bzw. zur Heraion Bay mit seinem Leuchtturm (hier gibt es nahebei auch Ausgrabungen). An der Nordküste besichtigen wir den Alkyonidos Beach, Mikra Strava Beach und die Cave Of the Seal und machen noch einen Stop beim Kanal von Korinth. Weitere Strandzufahrten ersparen wir uns aufgrund der sehr schlechten Pisten.
Dann freuen wir uns auf die große Burg Akrokorinth. Wird allerdings ein Flop, da heute geschlossen, als Ersatz gehen wir auf einen kleinen Hügel mit dem Penteskoufi Castle, von dem allerdings kaum noch was übrig ist. Wunderschöne Knabenkräuter im Olivenhain lassen vor allem meine Stimmung wieder steigen. Später wechseln wir den Standort, da wir morgen mit der Bahn von Diakopto nach Kalavryta fahren wollen und von dort zu Fuß wieder zurück.
Tag 23 (26.03.2022) - unser letzter (ganzer) Tag am Peloponnes. Nachdem die Suche nach einem geeigneten Übernachtungsplatz gestern einer Odysee glich - wir haben endlich vor Diakopto einen Platz bei einer Kirche gefunden, da sind eine Handvoll Jugendlicher mit ihrem Auto aufgetaucht und haben uns ganz unverblümt per google Übersetzer aufgefordert 20 € für Benzin zu zahlen. Wir sind dann lieber abgezogen. Außerhalb von Diakopto entlang der Bahnlinie war es dann kein Problem. Heute die nächste Überraschung. Wir fahren gleich in der Früh zum Bahnhof um Tickets zu besorgen - für die nächsten 2 Tage ausverkauft, keine Chance. Das heißt erneut Planänderung, zum Glück sind wir flexibel. Wir beschließen nun mit dem eigenen Fahrzeug nach Kalavryta zu fahren und wollen entlang der Bahntrasse wandern. Die Landschaft ist hier wirklich schön, nur das Gehen entlang der Schienen ist einigermaßen anstrengend.
Kalavryta ist ein recht lebhafter Ort und es ist Markttag und Wochenende. Speziell für Fotografen eine wahre Fundgrube.
Neugierig wie wir sind wollen wir uns noch das Kalavryta Skicenter ansehen, das zweitgrößte Skigebiet von Griechenland. Belustigt sehen wir den Skifahrern zu, in der Mehrzahl sind aber Snowboarder auf der bevölkerten Piste. Heute ist große Freiluftdisco angesagt, anscheinend der letzte Skitag in diesem Frühjahr. Hier hätte es uns richtig gereizt die Tourenski anzuschnallen, aber diese haben wir leider zu Hause gelassen.
Für die Rückfahrt an die Küste wählen wir eine andere Route. Eine gute Idee, denn auch hier haben wir wunderschöne Landschaftsbilder. Für die Nacht entscheiden wir uns für den Campingplatz Tsolis unweit von Patras und über die Rio-Andirrio Brücke werden wir den Peloponnes in Richtung Lefkada verlassen.
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