TENARO - blick auf Porto Kagio
Mit der Fähre von Venedig sind wir nun in Patras gelandet. Nachdem der Zeiger der Uhr bereits eine unmenschliche Zeit anzeigt haben wir keine Lust mehr lange einen Stellplatz zu suchen. Etwas oberhalb von Patras werden wir fündig, bis morgen früh, ok. Tag 1: Das Wetter passt, googlemaps sagt "Kalogria". Bei der Ankunft im Westen des Peloponnes sind wir ganz baff. Flamingos, ein Blumenmeer, das wir Anfang März so nicht erwartet hätten. Am Nachmittag müssen wir eine kurze Regenphase abwarten, dann besteigen wir einen kleinen Berg, dessen Namen wir leider nicht herausfinden und blicken hinab auf den wunderschönen Strofylia Nationalpark mit seinen ausgedehnten Wasserflächen. Ein erster wunderschöner Tag geht zu Ende mit der entsprechenden Wetterstimmung.
Tag2: Fahrt nach Olympia, das Wetter ist so lala. Wir machen einen Spaziergang zu den archäologischen Stätten, wobei wir diese eher aus der Ferne betrachten. Mit der Steineansammlung - Bewunderer dieser Stätten mögen uns verzeihen - können wir nicht viel anfangen. Da bestaunen wir lieber die famose Blumenwelt und genießen ein hervorragendes Essen in der kleinen Stadt.
Tag3: unsere Reiseroute bringt uns, meist an der Küste bis kurz vor Gargaliani, in die Nähe von Valta. Unterwegs ein kleiner Abstecher ins Landesinnere und prompt finden wir die erste Orchidee und zahlreiche weitere schöne Blütenpflanzen, meist inmitten ausgedehnter Olivenhaine. Wir gehen zum Valtas Wasserfall, eine kurze Wanderung - leider ist das Wasser eine braune Brühe aufgrund des vielen Regens der letzten Zeit.
Umso schöner die Abendstimmung nahe Valta.
Tag4: Ziel ist heute die schöne Voidokilias Bucht nahe Petrochori. Vorher wollen wir aber noch dem Kloster der Asketen einen Besuch abstatten. Schöner als die Klosterruine selbst (diese muss man nicht gesehen haben, da man ohnehin nicht rein kann) ist die Wanderung dorthin. Anschließend noch ein lohnender Abstecher zu einem blumenreichen Strand, ehe wir die Voidokilias Bucht ansteuern. Eine Wanderung zum alten Schloss Palaiokastro gehört für uns zum Pflichtprogramm, das zeigen wir euch aber unter "Wandern und Natur".
Tag5: Wir genießen noch die Aussicht von der Ekklisia Profitis Ilias zur Bucht Voidokilias und Palaiokastro, da kracht es schon ganz ordentlich. Jedes Gewitter geht mal vorbei und dann fahren wir auf der miserablen Piste wieder hinunter und ein Stück ins Landesinnere. Der Kalamaris Wasserfall hat es uns angetan. Zurück an die Küste und über Pylos nach Methoni mit seiner imposanten Burganlage. Wir suchen uns einen geeigneten Übernachtungsplatz bei Petaldi.
Tag6: Nach einem Abstecher zu den Polylimnio Waterfalls, die uns nicht sonderlich begeistern, fahren wir über Kalamata in die Gegend um Kardamili. Unterwegs wollten wir den Mourtzinos Tower besichtigen, doch das haben wir schlichtweg übersehen. Dafür begeistern uns unterwegs die vielen Orchideen in einem Olivenhain.
Tag 7: Heute steht eine abenteuerliche Schluchtwanderung am Programm. Wir besuchen die Gorge of Ridomo, davon berichten wir allerdings auf unserer Unterseite "Wandern und Natur". Tolle Orchideen finden wir u. a. nahe dem Foneas Beach am Weg nach Kataphygi.
Tag 8: Auf diese Etappe haben wir uns lange gefreut. Ithylo, Areopoli, Tigani, Vlychada Diros Mani, Gerolimenas. Obwohl das Wetter nicht ganz so mitspielt wird das eine ganz außergewöhnliche Aneinanderreihung sehenswerter Highlights und für botanisch Interessierte ohnehin ein Traum. Allzu warm ist es auch heute nicht, da sind wir heilfroh als wir bei unserem Appartment in Lagia, einem typischen Mani-Dorf, ankommen und der Besitzer für uns den offenen Kamin eingeheizt hat.
Aber auch die Höhlen sind in Griechenland was ganz Besonderes. Auch wenn wir (aufgrund Corona oder doch wegen der Nebensaison?) keine übliche Bootsfahrt in die Höhle unternehmen können, so haben wir doch die Möglichkeit den (wenn auch kleineren) trockenen Teil der Höhle zu begehen und dies ohne Guide. So schlecht ist das auch nicht, anschließend noch ein kurzer Abstecher zu den Booten. Die Temperatur in den Höhlen südlicher Länder kann man nicht mit unseren vergleichen, warme Bekleidung braucht man hier nicht.
Am Ende der Halbinsel von Tigani steht ein ganz altes Schloss. Es ist zwar nicht mehr viel davon übrig, die blumenreiche Wanderung lohnt dennoch. Besonders die hier in Massen auftretende Wolfsmilch und der ebenso verbreitete Affodil sind ein imponierender Anblick.
Stichwort blumenreich, wie bereits anfangs erwähnt ist diese Etappe wie viele andere um diese Jahreszeit nicht nur für Botaniker ein Genuss. Wir können uns kaum sattsehen an der bunten Landschaft, zudem steigert sich auch das persönliche Wohlbefinden, besonders dann, wenn wieder einmal das Wetter nicht so passt wie man sich dies in Griechenland vorstellt. Ein paar Aufnahmen dieses Tages.
Tag 9: Es ist saukalt und es hat geschneit, wir sind nicht weit vom Meer entfernt und frieren nur deshalb nicht, weil wir genug Klamotten eingepackt haben. Heute ist Rasttag, gar nichts tun ist aber für uns fast unmöglich. Deshalb durchstreifen wir das Dorf Lagia und das Umfeld. Kaum zu glauben, diese Blütenpracht und das auch inmitten des Dorfes an allen Ecken und Enden.
Tag 10: Das Warten hat sich gelohnt, heute ist der Traumtag um den mittleren Finger des Peloponnes zu erkunden. Vorerst wollen wir uns das wohl bekannteste Mani-Dorf Vathia anzusehen. Die alten Wohntürme im Mani-Gebiet wurden einst errichtet um sich einerseits gegen fremde Eindringlinge wie z. B. Venezianer, Spartaner oder Türken zu schützen. Andererseits wurde auch jahrhundertelang gegen andere Familienclans regelrecht Krieg geführt und die Blutrache (Vendetta) war bei den Maniaten weit verbreitet. Heute gehört das Siedlungsgebiet der Mani mit der atemberaubend schönen Landschaft zu den ganz großen touristischen Sehenswürdigkeiten des Peloponnes.
Wanderung ab dem Gehöft Mianes teils weglos, teils auf schmalen Wegen zum Leuchtturm Tenaro. Wunderschöne Wasserlandschaft, Einsamkeit und seltene Blumenfunde.
Und weil Landschaft und Blumenwelt in diesem Abschnitt des Peloponnes derart beeindruckend ist noch ein paar Aufnahmen, mit denen wir hoffen, dass vielleicht der/die eine oder andere dadurch animiert werden diese Landschaft im Frühjahr ebenfalls zu besuchen.
Kommentar schreiben